Sechs Tipps, wie du Kerzen verwenden kannst, ohne die Raumluft zu belasten

Six Tips for Using Candles Without Harming Your Indoor Environment

Geschrieben von Hans Augustenborg (Mitbegründer von Birdie) 7. Mai,2024 — ca 6 Min. Lesezeit

 

Im Schein von Kerzen zu sitzen, mag gemütlich sein – für dein Raumklima ist es das jedoch nicht. Denn das Abbrennen von Kerzen verschmutzt die Luft.

Und schlechte Luftqualität ist kein nebensächliches Detail in deinem Alltag – sie kann dich krank machen.

Aber wie kann man Kerzen genießen, ohne die Raumluft unnötig zu belasten? In diesem Artikel findest du sechs Tipps, um Kerzen sicher zu verwenden, ohne das Raumklima negativ zu beeinflussen.

Ist die Nutzung von Kerzen ungesund für die Raumluft?

Studien zeigen, dass eine einzelne Stumpenkerze bis zu siebenmal so viele Partikel freisetzt wie der Verkehr auf einer der am stärksten verschmutzten Straßen Dänemarks. Keine guten Nachrichten für alle, die Wert auf eine gesunde Innenraumluft legen.

Beim Abbrennen von Kerzen entstehen feine Partikel, die Schadstoffe wie Teer, Nickel und Blei enthalten. Zudem setzen sie Kohlenmonoxid frei – ein Gas, das unter anderem in den Abgasen von Dieselfahrzeugen vorkommt.

Partikel und Kohlenmonoxid – So verschlechtern Kerzen die Luftqualität

Sobald eine Kerze angezündet wird, verändert sich die Luftqualität spürbar: Ultrafeine Partikel verteilen sich in der Luft, und der Kohlenmonoxidspiegel steigt.

Da die feinen Härchen in den Atemwegen diese winzigen Partikel nicht herausfiltern können, gelangen sie direkt in die Lunge. Wie schädlich das ist, hängt von der Art der Kerze und ihrer Brennweise ab.

Besonders Menschen mit Asthma oder anderen Lungenerkrankungen reagieren empfindlich auf die durch Kerzen verursachte Luftverschmutzung.

Wenn eine Kerze rußt oder flackert, entstehen mehr Schadstoffe

Achte darauf, dass eine brennende Kerze weder rußt noch flackert – so kannst du verhindern, dass sich schädliche Partikel weiter in der Luft verteilen.

Untersuchungen der dänischen Umweltschutzbehörde zeigen, dass eine rußende oder flackernde Kerze 30- bis 70-mal mehr Kohlenstoffpartikel freisetzt als eine ruhig brennende.

Welche Kerzenarten verschmutzen die Luft am meisten?

Die Wahl der richtigen Kerze spielt eine entscheidende Rolle für die Luftqualität in Innenräumen. Manche Kerzenarten setzen deutlich mehr Schadstoffe frei als andere

Diese Kerzen solltest du möglichst vermeiden:

  1. Stabkerzen: Wachskerzen setzen die meisten Partikel frei.
  2. Kerzen in hohen Haltern: Teelichter sind oft die bessere Wahl, da Kerzen in hohen Haltern leichter flackern und dadurch mehr Partikel abgeben.
  3. Duft-, Glitzer- oder gemusterte Kerzen: Duftkerzen können Allergene freisetzen, während glitzernde oder verzierte Kerzen mehr Ruß und Partikel erzeugen als schlichte Varianten.

Eine Alternative zu herkömmlichen Wachskerzen sind Paraffinkerzen. Sie stoßen nur etwa halb so viele Partikel aus – unter anderem, weil Paraffin mit einer heißeren Flamme verbrennt.

Gefährliche Partikel vermeiden: Setze auf künstliche Kerzen

Alle echten Kerzen setzen Partikel frei. Wenn du trotzdem nicht auf eine gemütliche Atmosphäre verzichten möchtest, bieten sich LED-Kerzen als Alternative an.

Es gibt inzwischen viele realistisch wirkende Modelle, die mit flackerndem Licht das Aussehen echter Kerzen täuschend echt nachahmen.

6 Tipps für die sichere Nutzung von echten Kerzen

Wenn du nicht auf echte Kerzen verzichten möchtest, solltest du darauf achten, wie du sie verwendest. 

Hier sind einige wichtige Tipps:

  1. Rußt eine Kerze, lösche sie sofort
  2. Kürze den Docht, um übermäßige Rußbildung zu vermeiden.
  3. Nutze einen Kerzenlöscher oder befeuchte deinen Finger, um die Kerze auszumachen – so entsteht weniger Rauch.
  4. Stelle Kerzen nicht in Zugluft (z. B. nahe Fenstern oder Heizkörpern), da dies Rußen und Flackern begünstigt.
  5. Verwende keine Kerzenhalter, die die Luftzufuhr einschränken. Sie führen zu einer unvollständigen Verbrennung und verstärken die Rußbildung.
  6. Begrenze das Anzünden von Kerzen auf besondere Anlässe und reduziere die Anzahl auf zwei bis drei Stück.

Nach dem Löschen: Gründlich lüften

Sobald du die Kerzen ausgeblasen hast, öffne die Fenster

Eine Stoßlüftung von 5–10 Minuten sorgt dafür, dass Schadstoffe und Partikel aus der Luft entfernt werden.

Lüften ist das Beste, was du für dein Raumklima tun kannst.

Birdie erfasst keine Partikel, erkennt jedoch Veränderungen in der CO₂-Konzentration der Raumluft.

So erreichst du gleich mehrere Dinge auf einmal: Wenn Birdie anzeigt, dass der Raum Frischluft braucht, reduzierst du durch das Lüften gleichzeitig auch andere Partikel in der Luft.

Achtung: Auch der Kamin verschmutzt die Raumluft

Wenn du einen Kamin liebst, solltest du besonders auf eine gute Belüftung achten.

Ein Artikel in der Weekendavisen beschreibt eine Studie der Technischen Universität Dänemark und des Rates für den Grünen Wandel, die zu dem Schluss kommt, dass ...

„(...) selbst neue Kamine stoßen nicht nur große Mengen schädlicher Partikel über den Schornstein aus, sondern setzen auch bis zu 115.000 ultrafeine Partikel pro Kubikzentimeter in Innenräumen frei – und das bereits nach nur drei Stunden Brenndauer. Zum Vergleich: Auf dem H.C. Andersens Boulevard in Kopenhagen wurden zwischen 10.000 und 35.000 ultrafeine Partikel gemessen.“

Weniger Kerzen, weniger Kaminfeuer – und deine Lunge atmet auf.

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